Samstag, 28. Mai, 10 Uhr: Das ist der erste Fixpunkt unseres Karpaten-Abenteuers. Alle Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen treffen sich in Halbturn im Burgenland. Von dort geht es auf die erste lange Verbindungsetappe nach Rumänien.
Wo genau unsere Reise in Rumänien starten und wo sie schlußendlich hinführen wird, das weiß keiner der Fahrer. Erst bei der Abfahrt in Halbturn bekommen wir die Koordinaten für den Startort. Die genaue Streckenführung gibt es erst beim Start in die 1. Etappe in Rumänien. Dafür haben wir ausreichend Zeit auf der Hinfahrt das heurige Reglement zu studieren.
21 Teams aus der Schweiz, Deutschland und Österreich sind mit rund 50 Fahrzeugen gemeldet.
Beim Aufbruch in Wien sind wir noch müde… ;-( oder zumindest nicht wirklich ausgeschlafen. Trotzdem wir Monate an den Autos gearbeitet haben, schrauben wir noch bis zur letzten Minute Freitag auf Samstag nacht.
Am Samstagmorgen werden die teilweise vorgekochten Lebensmittel wie Gulasch, Pasta Asciutta, Steaks und Schweinsbraten verstaut und Mineralwasser gebunkert. In den sieben Tagen des Bewerbes werden wir bis auf zwei Ausnahmen auf uns selbst gestellt sein und uns Schlafplätze in Wald oder Wiese suchen.
Der Bewerb findet in einem genau definierten Korridor statt, der durch eine Start-, eine Ziel- und Seitenlinien genau begrenzt ist. Dieser erstreckt sich um und über einem Teil der Karpaten. Das Verlassen dieses Korridors bzw. das Überfahren dieser Linien/Grenzen mit einem Fahrzeug wird mit Strafkilometern bzw. Strafzeit belegt. Die Fahrzeuge und der Korridor werden permanent per GPS überwacht.
Bewegt werden dürfen die Autos nur zwischen 7 und 21 Uhr. Ein Bewegen der Fahrzeuge vor 7 oder nach 21 Uhr (Ruhezeit) führt automatisch zur Disqualifikation. Das heißt auch, das mit dem Abstellen des Fahrzeuges im Korridor auch ein Platz zum Schlafen gefunden werden muss. Insgesamt gilt eine Gesamtfahrzeit von 24 Stunden die man sich selbst für die ersten drei Tage der Trophy einteilen kann).
Aber wir bewegen uns ja gerade erst von der Garage in 21. Bezirk Richtung Burgenland. Das Wetter hat im Vergleich spürbar umgeschlagen und es herrschen fast winterliche Temperaturen Bis nach Halbturn begleitet uns ein Dauerregen und starker Wind. Nicht gerade erbauend. Aber angeblich "gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung".
Im Innenhof vom Schluß Halbturn sind bereits alle Fahrzeuge aufgestellt und aufgrund der schlechten Wetterlage wird der Start-Event schnell abgespult. Die Fahrer sind hungrig auf die Karpaten, es liegt noch eine lange Verbindungsetappe von rund 700 Kilometern (größtenteils Autobahn) vor uns, die es mit diesen Autos zurückzulegen gilt.
Die meisten Fahrzeuge, die für solche Offroadbewerbe wie die Superkarpata Trophy anreisen, haben mit klassischen Landrovern aber nur mehr wenig zu tun, sie sind "rundherum" modifiziert. Dicke große Stollenreifen, die den Forttrieb im unbefestigten Gelände fördern, Stoßdämpfer, die härter sind als die Straße es verlangt, Federn die höher und stärker sind, aufgrund von Zuladung und der Geländegängigkeit.
Diese Fahrzeuge sind auch anstrengend zu fahren, wenn man im Autobahngetümmel mitmischen will. Wobei Mitmischen heißt, dass wir uns mit dem Schwerverkehr um die wenigen Plätze bemühen….
Aufbruch von Halbturn: es regnet. Wir fahren durch Ungarn: es regnet. Wir umrunden Budapest auf der Südseite und halten uns Richtung Rumänien.. Nach Budapest klart das Wetter auf, es kommt sogar die Sonne heraus, eine Wohltat. Urlaubsfeeling stellt sich ein als würden wir an die Adria fahren und die Regenjacken werden verstaut, die Stimmung hellt sich deutlich auf.
Grenze zu Rumänien: wieder Regen, mittlerweile ist es dunkel geworden, wir sind seit gut 6 Stunden unterwegs. Wir sind jetzt auf einer Bundesstraße, die keine Fahrbahnmarkierungen aufweist. Der Regen wird wieder stärker… es ist unangenehm zu fahren, die Autos sind schwer und schwerfällig, mit Ersatzteilen vollgeladen. Straßen-Unebenheiten, schlechte Standard-Beleuchtung sind nicht gerade förderlich für ein optimales Weiterkommen. Durch unsere herabgesetzte Reisegeschwindigkeit werden wir halt auch laufend überholt und manchmal sehr riskant. Die fehlenden Straßenrandmarkieren seit gut 30 Kilometern fördern eine freie Platzeinteilung des Stärkeren auf diesen Straßen.
Je weiter wir zum Zielort kommen, desto mehr verschlechtert sich das Wetter und der Regen wird stärker. Keiner möchte eine Gatsch-Trophy.. Gewaltige Blitze erhellen immer wieder die Nacht. Die beiden putzigen Scheibenwischerblättchen an Alfs 130er die vieleicht gerade mal 20 Zentimeter lang sind schieben sich das Wasser in Slow Motion gegenseitig zu. Die Windschutzscheibe ist auch nicht viel größer (einem Fensterglas nicht unähnlich) ist wahrlich keine Aussichtspyramide…
Da war ja noch was: In Halbturn gab es nach der Teamvorstellung eine Sonderprüfung fürs Publikum, das trotz des Regens ausharrte.
Die Prüfung ist einfach und Show. Sie zählt auch bereits zur Wertung der Superkarpata Trophy. Es geht darum eine symbolische Rettungsaktion zu bewältigen. Die Aufgabe: Es muss ein Rettungspaket über einen tiefen Canyon gebracht werden. Dafür werden zwei Fahrzeuge Front an Font gestellt mit einem Abstand von 8 Metern zueinander. Jeweils vor jedem Auto ist ein ein Meter breiter Bereich, der "Hilfeleistung" für die Aufgabe erlaubt. Die Aufgabe ist nun über die verbleibenden sechs Meter eine Brücke zu errichten, die dem Rettungspaket-Überbringer den Transfer ermöglicht.
Die Regeln, die es dabei zu beachten gilt. Keines der vier Teammitglieder darf über den Arbeitsbereich hinaus den Canyon betreten. Die Verbindung ist mit Bordmitteln herzustellen, idealerweise mit einer Seilwinde. Es darf aber nur eine Seilwinde pro Fahrzeugpaar verwendet werden. Wird der Canyon doch betreten oder stürzt der Überbringer von der Brücke (in den Canyon), muss dieses Teammitglied eine Runde um das Schloß laufen und erst wenn es wieder retour ist, darf das nächste Teammitglied einen erneuten Versuch starten. Dafür haben wir 30 Minuten Zeit.
Das ist relativ leicht, denken wir uns. Wir spannen wir ein Seil von einer Winde zur Front des anderen Autos und schicken einen Seiltänzer drüber, der bringt die Medikamente und damit Hilfe und das wars und wir haben die Aufgabe bewältigt. Nun ist aber leider kein Seiltänzer in unseren Reihen.
Das Team einigt sich darauf, dass wir die Seile mit Umlenkrollen zwischen den Fahreugen hin und her spannen, so haben wir "mehrere Spuren… Und dann nehmen wir zwei Teammitglieder, die sich jeder auf der äußersten Seilbahn gehend zueinander lehnen und stabilisieren und schicken Alf und Max auf die "Reise". Sie kommen beim ersten Versuch bis in die Mitte, stürzen aber dann beide in den Canyon. Kein Problem, denken wir: Beide sind sportliche Menschen, dann laufen sie halt eine Runde ums Schloß und dann gehts weiter, aber weit gefehlt. Im Reglement wurde auch erwähnt, dass, wenn beide Helfer in den Canyon stürzen ja "keiner mehr da ist" und wir uns damit aus der Sonderprüfung disqualifiziert haben. Leider haben wir das nicht gehört...
Das bringt allen Teams die es schaffen eine Zeitgutschrift von einer Stunde, die wir nun nicht haben.
Aber wir wissen, was ist schon eine Stunde in 7 Tagen (die wir jetzt schneller am Ziel sein müssen als die anderen). Ein Fahrzeug aus dem Schlamm zu winden, kann schon mal viel länger dauern. Wir werden das schon aufholen, ein kleiner Schönheitsfehler halt… ;-)
Wo genau unsere Reise in Rumänien starten und wo sie schlußendlich hinführen wird, das weiß keiner der Fahrer. Erst bei der Abfahrt in Halbturn bekommen wir die Koordinaten für den Startort. Die genaue Streckenführung gibt es erst beim Start in die 1. Etappe in Rumänien. Dafür haben wir ausreichend Zeit auf der Hinfahrt das heurige Reglement zu studieren.
21 Teams aus der Schweiz, Deutschland und Österreich sind mit rund 50 Fahrzeugen gemeldet.
Beim Aufbruch in Wien sind wir noch müde… ;-( oder zumindest nicht wirklich ausgeschlafen. Trotzdem wir Monate an den Autos gearbeitet haben, schrauben wir noch bis zur letzten Minute Freitag auf Samstag nacht.
Am Samstagmorgen werden die teilweise vorgekochten Lebensmittel wie Gulasch, Pasta Asciutta, Steaks und Schweinsbraten verstaut und Mineralwasser gebunkert. In den sieben Tagen des Bewerbes werden wir bis auf zwei Ausnahmen auf uns selbst gestellt sein und uns Schlafplätze in Wald oder Wiese suchen.
Der Bewerb findet in einem genau definierten Korridor statt, der durch eine Start-, eine Ziel- und Seitenlinien genau begrenzt ist. Dieser erstreckt sich um und über einem Teil der Karpaten. Das Verlassen dieses Korridors bzw. das Überfahren dieser Linien/Grenzen mit einem Fahrzeug wird mit Strafkilometern bzw. Strafzeit belegt. Die Fahrzeuge und der Korridor werden permanent per GPS überwacht.
Bewegt werden dürfen die Autos nur zwischen 7 und 21 Uhr. Ein Bewegen der Fahrzeuge vor 7 oder nach 21 Uhr (Ruhezeit) führt automatisch zur Disqualifikation. Das heißt auch, das mit dem Abstellen des Fahrzeuges im Korridor auch ein Platz zum Schlafen gefunden werden muss. Insgesamt gilt eine Gesamtfahrzeit von 24 Stunden die man sich selbst für die ersten drei Tage der Trophy einteilen kann).
Aber wir bewegen uns ja gerade erst von der Garage in 21. Bezirk Richtung Burgenland. Das Wetter hat im Vergleich spürbar umgeschlagen und es herrschen fast winterliche Temperaturen Bis nach Halbturn begleitet uns ein Dauerregen und starker Wind. Nicht gerade erbauend. Aber angeblich "gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung".
Im Innenhof vom Schluß Halbturn sind bereits alle Fahrzeuge aufgestellt und aufgrund der schlechten Wetterlage wird der Start-Event schnell abgespult. Die Fahrer sind hungrig auf die Karpaten, es liegt noch eine lange Verbindungsetappe von rund 700 Kilometern (größtenteils Autobahn) vor uns, die es mit diesen Autos zurückzulegen gilt.
Die meisten Fahrzeuge, die für solche Offroadbewerbe wie die Superkarpata Trophy anreisen, haben mit klassischen Landrovern aber nur mehr wenig zu tun, sie sind "rundherum" modifiziert. Dicke große Stollenreifen, die den Forttrieb im unbefestigten Gelände fördern, Stoßdämpfer, die härter sind als die Straße es verlangt, Federn die höher und stärker sind, aufgrund von Zuladung und der Geländegängigkeit.
Diese Fahrzeuge sind auch anstrengend zu fahren, wenn man im Autobahngetümmel mitmischen will. Wobei Mitmischen heißt, dass wir uns mit dem Schwerverkehr um die wenigen Plätze bemühen….
Aufbruch von Halbturn: es regnet. Wir fahren durch Ungarn: es regnet. Wir umrunden Budapest auf der Südseite und halten uns Richtung Rumänien.. Nach Budapest klart das Wetter auf, es kommt sogar die Sonne heraus, eine Wohltat. Urlaubsfeeling stellt sich ein als würden wir an die Adria fahren und die Regenjacken werden verstaut, die Stimmung hellt sich deutlich auf.
Grenze zu Rumänien: wieder Regen, mittlerweile ist es dunkel geworden, wir sind seit gut 6 Stunden unterwegs. Wir sind jetzt auf einer Bundesstraße, die keine Fahrbahnmarkierungen aufweist. Der Regen wird wieder stärker… es ist unangenehm zu fahren, die Autos sind schwer und schwerfällig, mit Ersatzteilen vollgeladen. Straßen-Unebenheiten, schlechte Standard-Beleuchtung sind nicht gerade förderlich für ein optimales Weiterkommen. Durch unsere herabgesetzte Reisegeschwindigkeit werden wir halt auch laufend überholt und manchmal sehr riskant. Die fehlenden Straßenrandmarkieren seit gut 30 Kilometern fördern eine freie Platzeinteilung des Stärkeren auf diesen Straßen.
Je weiter wir zum Zielort kommen, desto mehr verschlechtert sich das Wetter und der Regen wird stärker. Keiner möchte eine Gatsch-Trophy.. Gewaltige Blitze erhellen immer wieder die Nacht. Die beiden putzigen Scheibenwischerblättchen an Alfs 130er die vieleicht gerade mal 20 Zentimeter lang sind schieben sich das Wasser in Slow Motion gegenseitig zu. Die Windschutzscheibe ist auch nicht viel größer (einem Fensterglas nicht unähnlich) ist wahrlich keine Aussichtspyramide…
Da war ja noch was: In Halbturn gab es nach der Teamvorstellung eine Sonderprüfung fürs Publikum, das trotz des Regens ausharrte.
Die Prüfung ist einfach und Show. Sie zählt auch bereits zur Wertung der Superkarpata Trophy. Es geht darum eine symbolische Rettungsaktion zu bewältigen. Die Aufgabe: Es muss ein Rettungspaket über einen tiefen Canyon gebracht werden. Dafür werden zwei Fahrzeuge Front an Font gestellt mit einem Abstand von 8 Metern zueinander. Jeweils vor jedem Auto ist ein ein Meter breiter Bereich, der "Hilfeleistung" für die Aufgabe erlaubt. Die Aufgabe ist nun über die verbleibenden sechs Meter eine Brücke zu errichten, die dem Rettungspaket-Überbringer den Transfer ermöglicht.
Die Regeln, die es dabei zu beachten gilt. Keines der vier Teammitglieder darf über den Arbeitsbereich hinaus den Canyon betreten. Die Verbindung ist mit Bordmitteln herzustellen, idealerweise mit einer Seilwinde. Es darf aber nur eine Seilwinde pro Fahrzeugpaar verwendet werden. Wird der Canyon doch betreten oder stürzt der Überbringer von der Brücke (in den Canyon), muss dieses Teammitglied eine Runde um das Schloß laufen und erst wenn es wieder retour ist, darf das nächste Teammitglied einen erneuten Versuch starten. Dafür haben wir 30 Minuten Zeit.
Das ist relativ leicht, denken wir uns. Wir spannen wir ein Seil von einer Winde zur Front des anderen Autos und schicken einen Seiltänzer drüber, der bringt die Medikamente und damit Hilfe und das wars und wir haben die Aufgabe bewältigt. Nun ist aber leider kein Seiltänzer in unseren Reihen.
Das Team einigt sich darauf, dass wir die Seile mit Umlenkrollen zwischen den Fahreugen hin und her spannen, so haben wir "mehrere Spuren… Und dann nehmen wir zwei Teammitglieder, die sich jeder auf der äußersten Seilbahn gehend zueinander lehnen und stabilisieren und schicken Alf und Max auf die "Reise". Sie kommen beim ersten Versuch bis in die Mitte, stürzen aber dann beide in den Canyon. Kein Problem, denken wir: Beide sind sportliche Menschen, dann laufen sie halt eine Runde ums Schloß und dann gehts weiter, aber weit gefehlt. Im Reglement wurde auch erwähnt, dass, wenn beide Helfer in den Canyon stürzen ja "keiner mehr da ist" und wir uns damit aus der Sonderprüfung disqualifiziert haben. Leider haben wir das nicht gehört...
Das bringt allen Teams die es schaffen eine Zeitgutschrift von einer Stunde, die wir nun nicht haben.
Aber wir wissen, was ist schon eine Stunde in 7 Tagen (die wir jetzt schneller am Ziel sein müssen als die anderen). Ein Fahrzeug aus dem Schlamm zu winden, kann schon mal viel länger dauern. Wir werden das schon aufholen, ein kleiner Schönheitsfehler halt… ;-)
Alle Teilnehmerfahrzeuge sind für die erste Sonderprüfung aufgestellt (Foto: Vincent Gruber) |
So, jetzt nur noch das Seil spannen und den Seiltänzer auswählen... (Foto: Vincent Gruber) |
Fahrerbesprechung: Wir packen die wasserfeste Kleidung aus und der Veranstalter versichert uns, dass in Rumänien schönes Wetter ist... |
Robert H.: Ja, wo gehts denn da bitte zur Sonderprüfung... |
Obwohl unwillig (im Regen die Startnummern aufzukleben), lernen wir, das sie sich so blasenfrei kleben lassen. |
Alles ready? Dann auf nach Halbturn. |
Beim Start gibt noch ein kräftiges Lunchpaket und Gute Wünsche für die Reise. |
Wir hoffen doch sehr inständig, dass wir durch diesen schönen Bogen auch am Ende der Veranstaltung in Rumänien fahren werden... |
Kurz nach Budapest hört der Regen endlich auf und es begleitet uns die Abendsonne. |